Türme und Türmchen

Türme und Türmchen haben in den imaginären Bildern eines Schlosses einen garantierten Platz.

Die Vielfalt an Formen und Funktionen ist bestechend. Wehr-, Wohn-, Gefängnis-, Treppen- und Abortturm, Wach-, Zier- und Torturm: die Liste lässt sich leicht noch verlängern. Zwischen dem mächtigen Donjon in Thun und dem verspielten Seetürmlein in Oberhofen liegen Welten.

Ungeachtet ihres Innenlebens galten Türme lange als Symbol für Macht und Einfluss. Nicht selten wurden sie während Umbauphasen erhöht und erweitert. In Rudolf von Tavels «Ring i der Chetti » liefern sich die Bubenberg und Scharnachthal betreffend Turmhöhe gar ein kleines Duell von Thunerseeufer zu Thunerseeufer.

Einige hundert Jahre später integriert Albrecht von Erlach den Bergfried zu Jegenstorf in die Umwandlung zum Barockschloss, während bei Neubauten wie in Thunstetten vermehrt auf einen Turm verzichtet wird. In Münsingen wird der Turm im 16. Jh. gar abgetragen!

Renaissance und Historismus bringen die Türme schliesslich zurück. Klein, fein und verspielt machen sie sich breit oder setzen im Grossformat eine echte oder ausgedachte Referenz an längst vergangene Zeiten.